«Civil War»: Roadtrip durch die Kampfzone
Das «umkämpfte Land» USA als realer Kriegsschauplatz? Der durchzogene neue Film von Alex Garland lässt keine simplen Rückschlüsse auf die politische Gegenwart zu. Und packt trotzdem.
Was bleibt? Sicher die eine, fast unerträgliche Szene auf einer Wiese mitten im Nirgendwo. Ein Mann im Tarngewand steht breitbeinig da, knallrote Brillengläser auf der Nase, trügerisch lässig, eine Sonnenbrille wie ein Blutrausch. Neben ihm werden Leichen aus einem Lastwagen in eine bereits halb volle Grube gekippt. Der Mann streut Kalk über die Toten. Und verhört, Finger am Sturmgewehrabzug, eine Gruppe schreckensstarrer Journalist:innen: Wer seid ihr? Woher kommt ihr? Ihr seid «Americans»? Was für «Americans»? Klar ist, dass eine falsche Antwort den sicheren Tod bedeutet. Bloss, was wäre die richtige Antwort?